Warum die Psychologische Astrologie

Die Verbindung von Sternenwissen und Seelentiefe

Ursprung und Entwicklung der psychologischen Astrologie

Die psychologische Astrologie ist eine moderne Strömung innerhalb der Astrologie, die sich mit dem inneren Erleben des Menschen und seiner psychischen Entwicklung beschäftigt. Sie entstand im 20. Jahrhundert im Kontext der Tiefenpsychologie, insbesondere durch die Arbeiten von Carl Gustav Jung, sowie durch bedeutende Astrolog:innen wie:

• Dane Rudhyar (1895–1985) – ein Pionier der humanistischen Astrologie
• Liz Greene – Mitbegründerin der Schule für psychologische Astrologie in London
• Bruno und Louise Huber – Entwickler der Huber-Methode

Ziel der psychologischen Astrologie ist es, den Menschen nicht nur als Wesen mit Schicksal, sondern als Gestalter seines Lebens zu verstehen. Sie betrachtet das Horoskop als Spiegel innerer Prozesse, nicht als deterministisches Orakel.

Die Besonderheiten der psychologischen Astrologie

Im Zentrum der psychologischen Astrologie steht der Mensch als individuelles, sich entwickelndes Wesen. Einige zentrale Merkmale:

1. Selbsterkenntnis statt Zukunftsprognose

Psychologische Astrologie interessiert sich weniger für „Was wird passieren?“ als für „Wer bin ich – und warum?“
Sie liefert tiefe Einsichten in:

• Persönlichkeitsstruktur
• Beziehungsmuster
• seelische Konflikte und Wachstumschancen

2. Das Horoskop als innere Landkarte

Die Geburtsradix (das Geburtshoroskop) wird als Symbolbild der Psyche verstanden:

• Planeten = psychische Funktionen (z. B. Mars als Handlungskraft)
• Tierkreiszeichen = Ausdrucksformen dieser Kräfte
• Aspekte = innere Spannungen, Harmonien oder Verschmelzung der Energien
• Häuser = Lebensbereiche, in denen sich das psychische Geschehen sich verwirklicht

3. Integration von Schatten und Potenzial

Psychologische Astrologie arbeitet oft mit Konzepten wie:

• Schatten (nach Jung): Verdrängte Anteile, die im Horoskop sichtbar werden
• Projektion: Beziehungsthemen lassen sich über Deutung der Synastrie nachvollziehen
• Individuation: Der Prozess, das eigene Selbst zu verwirklichen

4. Dynamisches Verständnis der Psyche

Transite, Progressionen und andere Prognosemethoden dienen nicht der Vorhersage, sondern der Begleitung innerer Reifungsprozesse.

Unterschiede zu anderen astrologischen Strömungen

Während die klassische Astrologie beispielsweise einen Mars in 1 als Zeichen von Tatkraft im Auftreten liest, fragt die psychologische Astrologie: Was will dieser Mars kompensieren? Wo liegt seine Wunde?

Interessante Fakten über die psychologische Astrologie

• C. G. Jung verwendete Horoskope in seiner Arbeit mit Patient:innen und sagte:
  „Astrologie stellt die summierte psychologische Erfahrung der Antike dar.“
• Die psychologische Astrologie ist eng verwandt mit Konzepten aus:
  • Analytischer Psychologie (Jung)
  • Humanistischer Psychologie (Maslow, Rogers)
  • Transpersonaler Psychologie
• Viele moderne Therapeut:innen nutzen astrologische Einsichten zur Ergänzung psychologischer Arbeit, insbesondere im Coaching und in der Traumatherapie.
• Die Schule von Liz Greene und Howard Sasportas in London (Centre for Psychological Astrology) war jahrzehntelang führend in der Ausbildung astrologisch-psychologischer Fachkräfte.

Fazit

Die psychologische Astrologie ist ein tiefgehendes Werkzeug zur Selbsterkenntnis und Bewusstseinsentwicklung. Sie lädt dazu ein, das eigene Horoskop nicht als Schicksalsurteil, sondern als Wegweiser zur inneren Wahrheit zu betrachten. Im Zentrum steht der Mensch – nicht als Opfer der Sterne, sondern als bewusster Mitgestalter seines Lebens.

Gerade in Zeiten innerer Krisen, Beziehungsthemen oder Lebensumbrüchen bietet sie Raum für Verstehen, Integration und Heilung.